- Deutsches Studierendenwerk (DSW) zu neuen Daten des Statistischen Bundesamts zur Armutsgefährdung von Studierenden
- DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl: „Bundesregierung muss bei den Hilfen nachlegen, rasch den BAföG-Grundbedarf erhöhen und einen Inflationsgleich beim BAföG einführen“
- Statistisches Bundesamt: 37,9% der Studierenden in Deutschland waren 2021 armutsgefährdet
Berlin, 16. November 2022. Gemäß Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2021 37,9% der Studierenden armutsgefährdet, während der Anteil der armutsgefährdeten Menschen an der Bevölkerung in Deutschland insgesamt 15,8% betrage.
Dazu erklärt Matthias Anbuhl, Generalsekretär des Deutschen Studierendenwerks:
„Studierende stehen in diesem Wintersemester vor einer dramatischen sozialen Notlage. Sie kommen finanziell und psychisch auf dem Zahnfleisch aus der Corona-Pandemie – und wissen angesichts explodierende Preise oftmals nicht, wie sie nun Strom, Gas und Lebensmittel bezahlen sollen.
Das studentische Budget ist in aller Regel extrem auf Kante genäht; nun droht diese Naht zu reißen.
Die Bundesregierung muss die Studierenden noch stärker als bisher unterstützen. Bei den Direkthilfen sollte sie nachlegen.
Beim BAföG ist der Handlungsdruck groß: Der Grundbetrag muss so rasch wie möglich erhöht werden, ebenso die Wohnkostenpauschale, und wir brauchen beim BAföG nun ebenso rasch einen automatischen Inflationsausgleich, wie er bei anderen Sozialleistungen Standard ist. Das BAföG muss regelmäßig an die Entwicklung von Preisen und Einkommen angepasst werden. Das ist die beste Armutsprophylaxe.
Die multiplen Krisen belasten auch die internationalen Studierenden in Deutschland. Da sie monatlich über 140 Euro weniger Einnahmen verfügen als deutsche Studierende, sind Preiserhöhungen für sie gravierend.
Wer die Studierenden finanziell entlasten will, muss auch die Studierendenwerke entlasten. Die Länder sind gefordert, ihre Studierendenwerke finanziell stärker zu unterstützen, damit diese die enormen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln nicht in Form von höheren Mieten, höheren Mensaessenspreisen oder höheren Sozialbeiträgen an die Studierenden weitergeben müssen.“
„37,9% der Studierenden armutsgefährdet“: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts