- Neuer „MLP Studentenwohnreport 2024“ der MLP-Gruppe und des Deutschen Instituts für Wirtschaft, Köln
- Mietanstieg verteuert Wohnungen für Studierende im Schnitt um 5,1 Prozent
- In nur zwei von 38 untersuchten Hochschulstädten reicht die BAföG-Wohnpauschale von 380 Euro
- DSW-Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl: „Wo ich studiere, hängt bald von der Miete am Hochschulort ab“
Berlin, 25. September 2024. Das Deutsche Studierendenwerk (DSW) sieht in dem heute veröffentlichten „MLP Studentenwohnreport 2024“ der MLP-Gruppe und des Deutschen Instituts für Wirtschaft einen weiteren Beleg dafür, dass die Bundesregierung bei der BAföG-Wohnkostenpauschale zügig nachbessern und das Bund-Länder-Programm „Junges Wohnen“ verstetigen muss.
Der Report zeigt einen stetigen Anstieg der Mieten für Studierendenwohnungen: In 37 der 38 untersuchten Hochschulstädten stieg die Miete im vergangenen Jahr um durchschnittlich 5,1 Prozent an. Am drastischsten waren die Mietsteigerungen in Berlin und Leipzig mit 9,4 und 9,3 Prozent. Am meisten zahlen studentische Mieter*innen laut Report aber mit 807 Euro für eine 30 Quadratmeter große studentische Musterwohnung in München.
Auch mit der zum jetzt startenden Wintersemester 2024/2025 greifenden Erhöhung auf 380 Euro reicht die BAföG-Wohnpauschale damit nur in Chemnitz und Magdeburg für eine Musterwohnung. Es wurden 38 Hochschulstädte untersucht.
Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des DSW, kommentiert den Report:
„Ob ein Studium aufgenommen werden kann, hängt für viele Interessierte von der Miete am Hochschulort ab. Diese soziale Selektion über die Miethöhe konterkariert die Idee der Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. Junge Menschen sind gezwungen, ihre Hochschule nicht nach Fachinteresse, sondern nach dem Mietpreis zu wählen.
Der MLP-Report zeigt, dass der freie Wohnungsmarkt weiterhin Kapriolen schlägt. Die jüngste Erhöhung der BAföG-Wohnkostenpauschale auf 380 Euro war ein guter und richtiger Schritt, aber sie verpufft angesichts der im Bericht festgestellten Mietsteigerungen von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es kann nicht sein, dass BAföG-geförderte Studierende auf dem freien Wohnungsmarkt sich mit ihrer staatlichen Studienfinanzierung in 36 der untersuchten 38 Städten keine Wohnung leisten können.
Das zeigt auch eindringlich die Notwendigkeit für den schnellen Ausbau von bezahlbarem Wohnraum für Studierende. Das gute Bund-Länder-Programm ‚Junges Wohnen‘ schafft hier die richtigen Anreize. Es muss aber dauerhaft verstetigt werden, und alle Bundesländer müssen es kraftvoll umsetzen.“