- Mit welchen Zielen Joybrato Mukherjee in seine zweite Amtszeit als DAAD-Präsident gestartet ist
- Interview in der neuen Ausgabe 1/2024 DSW-Journal des Deutschen Studierendenwerks (DSW)
- Themen: Zu wenig Wohnraum für internationale Studierende, Antisemitismus an Hochschulen, Umgang mit „Systemrivalen“ wie China
Berlin, 8. April 2024. „Wir müssen vom Reagieren wieder zum Gestalten kommen“: Auf diese Formel bringt Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD, seine Ziele für seine zweite Amtszeit als DAAD-Präsident. Im Interview mit dem DSW-Journal 1/2024 des Deutschen Studierendenwerks (DSW) spannt der Anglist und Rektor der Universität zu Köln einen großen Bogen, angefangen von Defiziten bei der Willkommenskultur in Deutschland für internationale Studierende über Antisemitismus an Hochschulen bis hin zu den internationalen Wissenschafts-beziehungen mit Ländern wie China.
Vom Interviewer, dem Wissenschaftsjournalisten Dr. Jan-Martin Wiarda gefragt, ob es ihn als DAAD-Präsidenten glücklich mache, dass Deutschland weltweit die Nummer 3 der beliebtesten Ziele internationaler Studierender ist, spricht Mukherjee von einer „Momentaufnahme“ und stellt fest: „Wir müssen uns - Stichwort Willkommenskultur – fragen, ob wir abseits der Hochschulen als Gesellschaft in allen Regionen darauf vorbereitet sind, Studierende aus dem Ausland so zu empfangen, wie sie es erwarten dürfen.“
Ein Problem sei fehlender Wohnraum für internationale Studierende, so Mukherjee: „Wir brauchen …viel mehr bezahlbaren Wohnraum, insbesondere auch viel mehr bezahlbaren studentischen Wohnraum.“ Für die dafür nötigen Investitionen müssten „in haushalterisch schwierigen Zeiten“ auf allen Ebenen, von den Kommunen über die Länder bis zum Bund, die entsprechenden Prioritäten gesetzt werden. Bund und Länder müssten insbesondere die für studentischen Wohnraum verantwortlichen Studierendenwerke „hinreichend unterstützen“, fordert Mukherjee.
Nach seinen Zielen für seine zweite Amtszeit als DAAD-Präsident gefragt, antwortet Mukherjee im Interview im DSW-Journal 1/2024: „Angesichts einer Verkrisung der geopolitischen Rahmenbedingungen müssen wir vom Reagieren wieder zum Gestalten kommen.“ Der DAAD habe dazu in den vergangenen Jahren unter seiner Führung eine Vielzahl von Strategiepapieren, Programmen und Initiativen zur Weiterentwicklung der DAAD-Austauschformate vorgelegt. Aber Mukherjee betont mit Blick auf die Welt mit ihren Kriegen und Krisen: „Das, was wir gerade erleben, ist kein Übergangsstadium, es wird nicht von Zauberhand eine neue Stabilität einkehren; Spannungen, Krisen und Interessenkonflikte werden allgegenwärtig bleiben und eher noch zunehmen.“
Zum vollständigen Interview mit Joybrato Mukherjee auf den Seiten 16 bis 23 des DSW-Journals 1-2024